Montag, 3. Oktober 2011

Politik



Die Staatsform Nigerias ist eine präsidiale Bundesrepublik. Dessen Staatsoberhaupt ist seit dem 23. April 2007 Präsident Umaru Jar ´Adua , der gleichzeitig Oberbefehlshaber der Armee sowie Regierungschef ist.
Das Parlament besteht aus einem Senat mit 109 Abgeordneten und einem Repräsentantenhaus mit 360 Abgeordneten. Nach amerikanischem Vorbild gewährleistet die Verfassung alle vier Jahre Neuwahlen.
Die Verfassung des Landes wurde bereits 1989 verabschiedet, trat aber erst 10 Jahre später in Kraft. Neben einem Mehrparteiensystem garantiert die Verfassung regelmäßige Parlamentswahlen. Die bekanntesten Parteien sind die 1998 gegründete Pepole´s Democratic Party, die All Nigeria People Party, die Alliance for Democracy und der Action Congress. Die People´s Democratic Party war der Sieger der letzten Parlamentswahlen im Jahr 2003,  jedoch erhielten beider Kammern die absolute Mehrheit. Das wollten sie Oppositionsparteien aber nicht anerkennen und sprachen von Betrug.   

Bei den Miss-World-Wahlen  fanden Gewaltsame-Proteste statt wodurch 200 Menschen starben und 500 verletzt wurden. Grund für die Straßenschlachten im Norden war der Zeitungsartikel "This Day", welcher sich mit dem muslimischen Vorbehalten gegen die Miss-Wahl beschäftigte. Die Folge war, dass Muslime Redaktionsgebäude und verscheiden christliche Kirchen in Brand. Die Rache der christlichen Milizen war, dass die mehrere Moscheen zerstörten.



Menschenrechte in Nigeria

Nigeria ist ein Land, in welchem häufig die Menschenrechte verletzt werden.
Es kommt oft zu gewaltsamen Konflikten zwischen Moslems und einer anderen Religion, was zum Teil viele Todesopfer fordert. Religionsgruppen sind Täter, wie auch Opfer. Was sesshafte Bauern und nomadisierende, muslimische Viehzüchtern dazu bewegt ist der Kampf um  fruchtbare Böden. In diesen Kämpfen ist auch die Sharia (das religiöse Gestez des Islam)  beteiligt. Sie unterteilt die Menschen und Völker je nach ihrem Glauben und ihrem Verhältnis zum islamischen Staat in verschiedene rechtliche Kategorien, die den Rechtsstatus einer Person festlegt. Zum Beispiel haben Muslime alle Rechte und Pflichten. Hingegen sind Dhimmis Schutzbefohlene mit eingeschränkte Rechten. Sie müssen Sondersteuern zahlen, sind jedoch durch die Sonderzahlungen  staatlicherseits geschützt  und  müssen keinen Kriegsdienst leisten.

Nicht-Muslime heißen Harbis, welche sich im Kriegszustand mit den Muslimen befinden. Die Sharia genehmigt es, diese Menschen zu töten. Frauen, Kinder und nicht am Kampf beteiligte Männer wie z. B. Mönche, sind jedoch gesondert geschützt. Rechte wie das Recht auf Eigentum haben Harbis nicht, so darf beispielsweise ihr Eigentum als Kriegsbeute genommen werden.
Die Scharia-Gerichte erlauben sich jedoch noch viel mehr. Die Rechtsprechungen der Gerichte enden meist mit Grausamen, unmenschlichen und erniedrigenden Strafen, wie Prügelstrafen oder Amputationen.

 Frauen werden besonders diskriminiert vor allem wenn ihnen , außerehelicher Geschlechtsverkehr vorgeworfen wird, der bei verheirateten Frauen mit dem Tod durch Steinigung bestraft wird.
Im Bundesstaat Zamfara ist Ihnen sogar das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen und Sammeltaxis zusammen mit Männern und das Mitfahren auf den populären Mopedtaxis, die immer von Männern gefahren werden, verboten. Männer haben Angst dieses "Gesetz" zu umgehen, da sie allzeit überwacht werden und somit schlimme strafen riskieren, falls sie sich nicht daran halten.


Weitere Opfer der Menschenrechtsverletzungen sind junge Mädchen, kritische Journalisten, Freiheitskämpfer, Menschen mit politischen Zweifeln...
Im Prinzip jeder, der sich nicht 100% der machthabenden Gruppen unterwirft.
Unter die machthabenden Gruppen zählen teilweise politische Parteien, bewaffnete Bürgerweheren, welche polizeiliche Aufgaben wahrnahmen, das Scharia-Rechtssystem und viele Richte, welche die innoffiziellen Sondergerichte durchführen.

Zusammendfassend liegen folgende Menschenrechtesverletzungen vor:

-Einschränkung der Meinungsfreiheit und Verfolgung der politische -Opposition sowie kritischer Journalisten und Menschenrechtler
-Politische Verfolgung von Angehörigen der Ogoni
-Todesstrafe und unfaire Verfahren vor Sondergerichten
-Folter, Mißhandlung sowie grausame und unmenschliche   Haftbedingungen
-Missachtung der Gleichberichtung seitens des Staates und der Scharia


Allgemein über Nigeria

 Offizieller Staatsname
Bundesrepublik Nigeria.
Lage
Westafrika.
Fläche
923.768 km². 
Bevölkerungszahl
146.255.312 (Schätzung 2008).
Bevölkerungsdichte
158 pro km². 
Hauptstadt
Abuja. Einwohner: 1.243.152 (Schätzung 2009). 
Staatsform
Präsidiale Bundesrepublik (im Commonwealth) seit 1979 (von 1995 bis 1999 von der Mitgliedschaft suspendiert). Neue Verfassung von 1999. Zweikammerparlament: House of Representatives mit 346, Senate mit 107 Mitgliedern. Unabhängig seit 1960 (ehemalige britische Kolonie). 
Regierungschef
Übergangsstaatschef ist Vizepräsident Goodluck Jonathan, seit Februar 2010.
Staatsoberhaupt
Übergangsstaatschef ist Vizepräsident Goodluck Jonathan, seit Februar 2010.
Sprache
Amtssprache ist Englisch. Die drei nigerianischen Hauptsprachen sind Yoruba, Ibo/Igbo und Hausa, daneben werden 400 andere Sprachen gesprochen.
Religion
50 % Muslime (im Norden); 40 % Christen (im Süden) und 10 % Anhänger von Naturreligionen.

http://www.derreisefuehrer.com/country/200/general_information/Afrika/Nigeria.html